Sicher geschützt durch‘s Social Web
Dienstag, 6. September 2011
Von daher habe ich mich entschlossen, heute einen Blog darüber zu schreiben, was es auf Facebook, Twitter und XING für Möglichkeiten gibt, Profileinstellungen so zu wählen, dass ihr auch nur das preisgebt, was ihr möchtet und nicht ungeschützt alle möglichen Informationen für andere verfügbar sind.
FACEBOOK
Zu Facebook könnte man Seiten schreiben. Vor allem auch, weil Facebook regelmässig Dinge verändert und man seine Einstellungen demnach immer mal wieder überprüfen sollte.
1. Profil schützen über Privatsphäre-Einstellungen
Die meisten nutzen ihren Facebook-Account hauptsächlich für private Zwecke. Da der Boss nicht immer unbedingt erfahren soll, auf welchen Parties man sich am Wochenende so rumtreibt oder potenzielle Arbeitgeber keine Möglichkeit haben sollen, Fotos von alkoholbedingten Entgleisungen zu finden, sollte man sein Profil entsprechend schützen, so dass nur bestätigte Freunde all diese Sachen sehen können.
Dies kann man über die Privatsphäre-Einstellungen tun.
Seit dieser Woche sieht das bei Facebook auch etwas
anders aus als vorher. Man sollte hier mindestens den
mittleren Button „Freunde“ anklicken. So sind Posts etc.
nur für Freunde sichtbar. Unter „benutzerdefiniert“ können
alle Dinge jeweils einzeln eingestellt werden, wie z.B.
wer Posts lesen darf, die Freunde an deiner Pinnwand
posten. Aktuell ist nämlich eingestellt, dass Freunde von
Freunden solche Posts lesen können. Auch hier würde ich
empfehlen solche Dinge nur für bestätigte Freunde
freizugeben.
Des weiteren kann man für jedes angelegte Foto-Album und jedes an der Pinnwand gepostete Foto angeben, wer dies sehen kann. Auch hier ein kleiner Tipp: Schaut auch nach, wer auf das Album „Profilbilder“ ansehen kann. Dies ist meist automatisch auch auf „Freunde von Freunden können dies sehen“ eingestellt. Da sich bei den Profilbildern im Laufe der Zeit gern eine Reihe teilweise lustiger und weniger lustiger Fotos ansammeln, würde ich auch hier empfehlen, die Profilbilder nur für eigene Freunde freizugeben.
Hier noch zwei kleine Tipps, wie Facebook-Profile schnell und unkompliziert geschützt werden können.
SaveFace (www.untangle.com/saveface): Mit einem Klick setzt SaveFace das eigene Facebook-Profil auf privat. Ab sofort können nur Freunde verfolgen, welchen Gedanken man sich tagsüber so macht. Die Installation ist einfach: als Lesezeichen speichern, auf Facebook einloggen, dann auf das Lesezeichen klicken und fertig.
PrivacyDefender (www.privacydefender.net): Beim Blick auf all die Kästchen, die man bei Facebook alle ankreuzen muss, um sicher zu sein, bekommen einige sicherlich leicht Panik. PrivacyDefender schafft Abhilfe: Aus einer Reihe von Voreinstellungen die gewünschte Sicherheitsstufe (niedrig bis hoch) auswählen und von nun an mit gutem Gefühl weitersurfen.
2. „Freunde“ über Listen managen
Wer ein paar hundert Freunde hat, sollte sich wirklich fragen, ob jeder wissen muss, dass man im Urlaub ist und die Wohnung leer steht. Sind das alles richtig gute Freunde oder steigt die Wahrscheinlichkeit, dass doch ein Facebook-Freund einfach mal die Wohnung ausräumt.
Des weiteren erhält man zunehmend auch Anfragen von Geschäftsfreunden, die nun auch nicht jedes Urlaubsfoto sehen sollen.
Abhilfe schaffen Listen, die es einem ermöglichen, genau zu managen, wer welchen Post und welches Foto sehen kann.
Unter dem Menüpunkt Freunde können Listen angelegt werden.
Im Vorfeld solltet ihr Euch ein paar Minuten Zeit nehmen und überlegen, welche
Listen ihr anlegen wollt. Reicht eine Kategorie „Freunde“ und eine „Geschäfts-
partner“ oder sollte man die Freundeskategorie noch einmal splitten in enge
Freunde, die auch jede Partyentgleisung sehen dürfen und gute Freunde, der
auch die Hälfte aller Infos über Urlaube und Kochrezepte wissen sollen und wollen.
Wenn die Listen eingerichtet sind, kann dann entsprechend bei jeder Status-
meldung angegeben werden, welche Liste / welche Personen, die Meldung
sehen dürfen. Dazu einfach unten rechts beim Post klicken und auf „Benutzer-
definiert“ gehen. Im nächsten Fenster kann dann angegeben werden, welche
Personen oder Liste dies sehen oder auch nicht sehen dürfen.
Die erstmalige Einrichtung solcher Listen ist sicherlich etwas aufwendig. Wenn diese dann jedoch einmal eingerichtet sind ist die Verwaltung kinderleicht und man postet wesentlich entspannter, wenn man weiß, dass der Geschäftsführer oder Kunde dies nun gerade nicht lesen kann.
3. Facebook Places / Orte
Viele Nutzer zeigen gern, wenn Sie irgendwo unterwegs sind, gerade auf dem Flughafen sitzen, in einem Restaurant einen netten Abend genießen oder ähnliches.
Dazu nutzt man Facebook Places, was über GPS-Ortung ermittelt, wo man sich befindet und dies entsprechend im Profil zeigt.
Was viele nicht wissen, in dem Moment, wo man einen solchen Ort angibt, wird dies nicht nur an der eigenen Pinnwand gezeigt, sondern alle, die sich den Ort ansehen oder bei Facebook eingeben, sehen, wer sich dort gerade befindet oder in letzter Zeit da war. D.h. es ist öffentlich sichtbar, wo ihr seid oder wart.
Von daher würde ich immer zweimal überlegen, ob ich diesen Dienst überhaupt nutze oder nicht schlicht und ergreifend nur eine Statusmeldung poste, auf welchem Straßenfest ich mich gerade befinde. So sehen das meine Freunde, jedoch nicht der Rest der Welt.
TWITTER
1. Profil schützen
Wie bei Facebook kann man auch bei Twitter sein Profil entsprechend schützen und seine Tweets nur für bestätigte Follower sichtbar machen.
Dies könnt ihr unter den Einstellungen tun. Relativ am Ende gibt es das Kästchen Tweet Sicherheit. Hier anklicken „meine Tweets schützen“.
Dies gilt auch für die Orte von denen man aus twittert. Hier gibt es unter den Einstellungen ebenfalls ein Kästchen „Tweets mit Standortangabe verschicken“. Dieses Kästchen nicht anklicken bzw. frei lassen, sonst kann jeder sehen, wo ihr Euch befindet - und das will man ja auch nicht immer.
2. Tweets über Listen steuern
So wirklich Spaß macht Twitter allerdings nur, wenn das Profil freigegeben ist, da man nur so nach und nach zu einer ansehnlichen Zahl Follower kommt und wirklich Unterhaltungen in Gang kommen.
Dafür gibt es inzwischen auf Abhilfe: Twitsper! (www.twitsper.cs.ucr.edu)
Mit Twitsper können verschiedene Gruppen erstellt werden, die es einem ermöglichen zu steuern, welche Follower welche Tweets sehen. Der Party-Bericht geht dann nur an Freunde, ein Link zu einem witzigen Werbespot nur an Kollegen. So kann man beispielsweise auch sein Profil offen lassen und dennoch Kontrolle über die getweeten Nachrichten behalten.
XING
Und als letztes nun auch noch ein kleiner Tipp zu XING.
Ein Kunde von mir, erzählte mir vor ein paar Wochen, dass er gar nicht mehr so gern XING nutzen möchte,
da er Bedenken hat, dass man anhand der neu hinzugefügten Kontakte sieht, welche Kunden er aktuell für Kooperationsprojekte akquiriert und er nun Angst hat, dass man ihm die Kontakte wegschnappt.
Ich war völlig überrascht, dass er anscheinend nicht wusste, dass man all dies in den Einstellungen festlegen kann.
Geht dazu entsprechend auf die Einstellungen
(das kleine Rädchen in der linken Menüleiste) und
klickt auf den Reiter „Privatsphäre“.
Im ersten Teil „Meine Privatsphäre“ könnt ihr
beispielsweise einstellen, ob eure Kontaktliste
öffentlich oder für Kontakte sichtbar ist. So
könnte niemand eure Geschäftskontakte und
Kunden ausspionieren, wenn ihr dies sperrt.
Im zweiten Teil „Neues aus Ihrem Netzwerk“
könnt ihr festlegen, ob in der News-Liste
eine Meldung erscheint, wenn ihr einen neuen
Kontakt zu Eurem Netzwerk hinzugefügt habt.
Solltet ihr Eure Kontakte geschützt haben,
so werden neue Kontakte generell nicht in der
News-Liste angezeigt.
Ich hoffe, ich konnte Euch noch ein paar Tipps geben, wie Ihr Eure Profile besser schützen und Euch somit sicherer im Social Web bewegen könnt. Anregungen wie immer gern per Mail oder im Social Web (www.facebook.com/ivonnekutzer oder www.twitter.com/IKBeratung).
Manchmal habe ich das Gefühl, die größten Skeptiker von Social Media, wie Facebook und Twitter, sind diejenigen, die sich am wenigsten auskennen. Immer öfter habe ich in letzter Zeit gehört, wie schlimm Facebook etc. doch ist, da die Daten geklaut werden oder jeder alles sehen kann usw.
Genaues Nachfragen bei den Skeptikern, was sie eigentlich am meisten stört, brachte dann meist zutage, dass denjenigen meist nicht klar war, was sie eigentlich alles an Einstellungsmöglichkeiten haben, um ihre Profile zu schützen und Informationen aktiv zu steuern
Privatsphäre-Einstellungen
Beispiel für Freundeslisten
Posten einer Statusmeldung mit Auswahl, wer diese sehen kann
Angabe, welche Personen oder Listen dies sehen oder nicht sehen dürfen
Einstellungen bei Twitter
Privatsphäre-Einstellungen bei XING